Startseite Anschaffung Ernährung Paarhaltung Spiel & Spaß Körperbau Lexikon Krankheiten Bilder Videos Meine Vögel

Suchen:

> Lexikon

Bachblüten-Therapie - Balz - Domestikation - Entwicklung - Fußring - Geschlechter unterscheiden - Handaufzucht - Herkunft - Mauser - Meldepflicht - Rote Wellensittiche - Sozialverhalten - Vogelsand - Wachshaut

Bachblüten-Therapie

Dies ist eine Therapiemethode zur Behandlung von Organ-Krankheiten, psychischen Schäden und/oder Mangelerscheinungen. Die darauf beruhenden Tropfen bestehen aus sieben verschiedenen Blütenextrakten. Erfunden wurden diese um 1980 vom britischen Homöopath Edward Bach. Einzelne Essenzen sind in jeder Apotheke erhältlich, oft empfiehlt sich auch ein „Grundstock“ der wichtigsten Essenzen. Die Essenzen werden dem Trinkwasser tropfenweise beigemischt (i.d.R. 2 Tropfen auf 10 ml).

Vorteil: Nebenwirkungen sind ausgeschlossen, das Tier bekommt keine Chemie eingeflößt, kann auch über Jahre eingenommen werden.

Nachteil: relativ hohe Kosten (ein Satz Bachblüten kann bis zu 200 EUR kosten), Wirkung ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig belegt, lange Vorlaufzeit.

Balz

Die Balz ist die Werbung eines Hahns, um einem Weibchen zu imponieren. Die hormonell bedingte und gesteuerte Balz ist meist begleitet von typischem Gesang, Flugspielen oder Imponierposen. Falls der Hahn dem Weibchen gefällt, folgt nun die die Paarung. Sinn der Balz ist, dass sich das geschlechtsreife und fortpflanzungsbereite Männchen so attraktiv wie möglich macht, um seine Gene in die nächste Generation weitergeben zu können.


Domestikation - Wie der Wellensittich zum Haustier wurde


Im Jahre 1770 hat der Naturforscher Sir Joseph Banks, der zusammen mit James Cook reiste, im Landesinneren des östlichen Australien als erster Europäer diese Papageienart entdeckt.
Die Entdeckung des Wellensittichs wird dem englischen Wissenschaftler John Gould nachgesagt. Er brachte 1840 die ersten Wellensittiche nach England.
Die Begeisterung der Vogelliebhaber wuchs schnell, weshalb bald ganze Schiffsladungen Wellensittiche nach Europa verschifft wurden. Unglaublich ist, dass diese Reise mehrere Monate dauerte und dabei über 30% der Wellensittiche starben.
1850 gelangten die ersten Wellensittiche aus England auch nach Deutschland und in andere europäische Länder. Dort wurde der Wellensittiche ebenfalls gerne gehalten und im Jahre 1855 wurden sie erstmals in Deutschland gezüchtet. Nach über 100 Jahren Zucht sind sie die beliebtesten Heimvögel Deutschlands. Sein lateinischer Name lautet Melopsittacus undulatus ("Singender Papagei mit Wellenlinien")


Entwicklung eines Wellensittichs

Bild 1Direkt nach dem Schlüpfen haben die Vögel ihre Augen noch nicht geöffnet. Auch sonst sind noch keine Federn, bis auf ein winziges Flaum auf dem Rücken der Jungen zu sehen. Deutlich zu erkennen ist der Eizahn, mit dem sich der Vogel aus dem Ei "gehämmert" hat. In den nächsten Tagen wird dieser Eizahn verschwinden und der Flaum wachsen. Beim Füttern des Jungtiers durch die Mutter, dreht sie es auf den Rücken und schiebt ihm die sog. "Vormagenmilch" in den Schnabel. Dabei piept der Nestling. Keine Angst, es besteht keinerlei Erstickungsgefahr. Nun wächst der Jungvogel schnell heran und wird immer aktiver. Er wird sogar nachts von seiner eifrigen Mutter gefüttert.

Ab dem fünften Tag wird der Vogel vereinzelt mit Körnern, statt mit der Vormagenmilch gefüttert und es erscheinen langsam die ersten Anzeichen der Federkiele, welche man durch die Haut erkennen kann. Inzwischen erweitert das Junge seinen "Sprachschatz" durch weitere Bettellaute und der Schnabel wird nun fester und färbt sich orange bis dunkel (abhängig vom Farbschlag des Jungtiers).

Bild 2Nach ca. 7 Tagen hat es die Augen das erste mal spaltbreit geöffnet und hat wieder stark an Größe zugenommen. Außerdem sind nun die Federkiele besser zu sehen. Nun kann der Vogel auch selbst seinen Kopf heben und wird das sehr ausgiebig üben. Dabei wackelt er auch mit den Flügeln und hockt auf den Unterschenkeln. Mittlerweile kann man die Federkiele immer besser erkennen, die nun bis zu 2mm lang sind. Immer noch lehnt sich das Küken gerne gegen die Brutkasten-Wand, lässt dabei den Kopf aber nicht mehr nach unten hängen. Inzwischen kann der Vogel selbst stehen, wird immer noch gefüttert und ist schon sehr eigenwillig. Dabei schimpft er oft, wenn ihm etwas nicht passt. Die Federansätze sind gewachsen und die Daunen bedecken den ganzen Körper des Jungvogels. Dieser schaut auch des öfteren aus dem Einschlupfloch heraus.

Nach gut 2½ Wochen ist der Vogel sehr aktiv und die Federn entfalten sich. Deswegen kratzt sich der Nestling auch sehr oft, da dieBild 3 Federkiele anscheinend sehr jucken. Auch zwitschern will gelernt sein, weshalb er das auch ausgiebig übt: Er singt relativ schief und quietscht ohne ersichtlichen Grund vor sich hin.

Bild 4Ab der 3. Woche wächst der Wellensittich kaum noch, aber die Federn wachsen stetig. Auch das Putzen des Gefieders kann der Jungvogel jetzt schon sehr gut und übt immer noch weiter. In den nächsten Tagen trainiert er noch Körner fressen, singen, schimpfen, drohen, beißen und raufen. Zusätzlich werden die Federn noch wachsen und erste Flugversuche unternommen.

Sobald der Vogel in allem geübt ist, ist er kein Jungvogel mehr, sondern ein erwachsener Wellensittich, der den harten Weg aus dem Ei bis zum großen Wellensittich geschafft hat.

[Die Bilder wurden freundlicherweise von Gaby Schulemann zur Verfügung gestellt]

 

Fußring


Alle domestizierten Papageien in Deutschland müssen eine eindeutige Kennzeichnung besitzen. Daher legt der Züchter ihnen schon als Nestlinge Ringe an, durch deren Hilfe man später (z.B. bei Ausbruch einer schweren Krankheit) den Züchter identifizieren kann. Es gibt zwei Arten von Fußringen: offene und geschlossene. Die meisten Heimvögel tragen offene Ringe. Diese können mit einer Zange, und somit in jedem Alter, um den Fuß des Vogels gelegt werden. Für Züchter, die Vogelausstellungen besuchen, sind geschlossene Ringe vorgeschrieben. Diese können nur bei Jungvögeln angelegt werden und sind mit einer Sollbruchstelle versehen, die bei eventueller Manipulation den Ring unbrauchbar macht. Die Einprägung der am meisten verbreiteten geschlossenen Ringe unterliegt folgendem Schema:
Z - Kürzel des Bundeslandes - Eindeutige Ziffernfolge.

 

Geschlechter unterscheiden


Im Regelfall haben Männchen eine bläuliche bis violette Nasenhaut. Allerdings kann auch bei Weibchen ausserhalb der Brutzeit eine zarte Lilatönung auftreten, die aber nicht so ausgeprägt ist wie bei den Männchen.
Bei nachgezüchteten Farbschlägen, etwa Albinos oder Lutinos können auch Männchen eine rosa-gelbliche Nasenhaut haben.
Beachte: Bei Jungvögeln kann man die Geschlechter manchmal nur schwer unterscheiden, weil sich die endgültige Färbung erst später ausbildet.


Handaufzucht


Die Handaufzucht wenden Vogelzüchter an, wenn die Eltern eines noch Nestjungen Vogels nicht für ihren Nachwuchs sorgen können oder verstorben sind. Seit Jahren hält sich hartnäckig das Gerücht, Handaufzuchten seien die zahmeren Wellensittiche, würden nicht beißen und schneller eine enge Bindung zum Menschen finden. Viele Tierschutzorganisationen laufen gegen die willkürliche Handaufzucht Sturm, da sie nicht artgerecht ist und zu Verhaltensstörungen bei den Wellensittichen führen können. Handaufzucht ist und bleibt eine Möglichkeit, „verwaiste“ Wellensittichküken großzuziehen und sollte nur dann praktiziert werden, wenn die Eltern sich nicht um das Junge kümmern können bzw. wollen.


Herkunft


Wellensittiche stammen ursprünglich aus Australien. Dort sind sie meist nur in den Trockengebieten und Eukalyptuswäldern in der Mitte des Kontinents, im Outback, anzutreffen. Bevorzugte Brutgebiete der Wellensittiche liegen in den Städten Victoria, New Southwales und deren Umgebungen.
Am liebsten brüten die kleinen Wellensittiche in Eukalyptusbäumen, die in der Nähe von ausgetrockneten Flussläufen stehen.
Wellensittiche bleiben wegen der hohen Hitze und der dadurch resultierenden Verdunstung nie an einem Ort, da es hier schnell zu Wassermangel kommen kann. Sie ziehen meist quer durch das australische Outback und führen ein Nomadenleben.

Mauser


Einmal im Jahr müssen Wellensittiche wie alle Papageien ihr Gefieder wechseln. Dabei fallen die meisten Federn nach einander und meist von selbst aus. Ab und zu hilft ein Welli auch durch Zupfen nach. Die Schwungfedern, die zum Fliegen benötigt werden, werden dabei nur einseitig abgeworfen. Sobald diese nachgewachsen sind, fallen die Schwungfedern der anderen Seite aus, da die Vögel ansonsten flugunfähig wären. Während der Mauser ist der Wellensittich sehr müde und auch besonders anfällig gegenüber Krankheiten. Deswegen sind vor allem in dieser Zeit Obst, Vitamine und natürlich Liebe sehr wichtig.


Meldepflicht bei Papageien


Die Meldepflicht bei Papageien gilt nur bei Arten, die geschützt sind. Folglich sind Wellensittiche, Alexandersittiche und Nymphensittiche meldefrei. Ein Blau-Ara zum Beispiel muss dagegen behördlich gemeldet sein. (Ohne diese Meldung bei den Behörden gilt ein Papagei illegal gehalten; dies kann strafrechtliche Folgen nach sich ziehen).


Rote Wellensittiche?


Im 19. Jahrhundert versuchten einige ehrgeizige Züchter, rote Wellensittiche zu züchten. Trotz aller möglichen "Tricks"(z.B. mit roten Pfeffer füttern), blieb es ein unerfüllter Traum. Wellensittiche besitzen keine roten Farbpigmente in den Federn und daher ist es unmöglich, rote Wellensittiche zu züchten. Sie erleiden lediglich große Qualen bei solchen Versuchen.


Sozialverhalten


Wellensittiche brauchen mindestens einen Partner, um nicht zu verkümmern und psychische Schäden zu erleiden. Wenn man Wellensittiche einzeln hält, kann dies zu Fehlverhalten wie Rupfen und Spiegel-Füttern führen. Viele Leute halten sich nur einen Wellensittich, da ein einziger angeblich zahmer wird und weniger Dreck verursacht - stimmt nicht! Es werden auch mehrere Wellensittiche zahm und der Dreck von zwei Wellensittiche ist auch nicht erheblich mehr als der von einem. Der Käfig sollte regelmäßig gesäubert werden, wobei dieser Mehrwert an Dreck eigentlich nicht auffallen dürfte. „Beweisbilder“ gibt es hier.


Vogelsand


Vogelsand oder andere Streumittel sollten zu Hygiene-Zwecken in den Käfigboden gestreut sein. Der ist häufig mit Grit oder Muschelbruch angereichert und mit Anisöl desinfiziert. Die im Sand enthaltenen Steinchen fördern zudem die Verdauung und somit die Gesundheit des Vogels. Die in einigen Zoofachgeschäften angebotenen Sandpapier-Einlagen sind hingegen nicht zur artgerechten Haltung geeignet, da eventuelle Fremdkörper und der Kleber, der zum befestigen der Körnchen dient, in den Darm der Wellensittiche geraten können. Dort rufen sie dann meist schwerwiegende gesundheitliche Probleme, wie etwa eine Kropfentzündung, hervor. Sollte der Käfigboden mit Buchenholzgranulat oder ähnlichem ausgestreut werden, ist es wichtig, den Wellensittiche Vogelgrit in einem Napf anzubieten, da dieser für die Verdauung wichtig ist.


Wachshaut


Die unbefiederte Wachshaut umschließt die Nasenlöscher und wird auch Nasenhaut genannt. An ihr kann man das Geschlecht der Vögel erkennen. Bei mangelnder Hygiene kann die Wachshaut schnell von Milben befallen werden. Deshalb sind ein Badehäuschen und Möglichkeiten zum Reiben des Schnabels unverzichtbar für die Vogelgesundheit.

ForumComicsGrußkartenDownloadsRegenbogenlandGästebuch ToplisteSitemapLinks u. PartnerImpressum
© 2003 - 2012 Michael Braun